Trichomonaden - Gelber Knopf der Tauben
Bei der Trichomonadenseuche handelt es sich um eine Aufzuchtkrankheit der Haus- und Wildtauben, seltener erkranken Hühner, Puten, Singvögel, Beos sowie Papageien und Sittiche. Sie wird hervorgerufen durch ein einzelliges Geißeltierchen, das als harmloser Mitbewohner in Schnabel und Speiseröhre der erwachsenen Tier lebt und bei diesen selten Krankheitssymptome (z. B. bei Immunschwäche)hervorruft. Die Alttiere übertragen der Erreger bei der Fütterung auf die Jungtiere, die mit ihrem noch in der Entwicklung begriffenen Immunsystem nicht in der Lage sind, mit den Trichomonaden fertig zu werden und daher erkranken. Es können sich unterschiedliche Krankheitsprozesse entwickeln:
- Rachen- und Kropftrichomonadose, mit über 70 % die häufigste Form, bei Altvögeln die einzige Form Auf der Schleimhaut von Rachen, Speiseröhre und Kropf bilden sich herdförmige, gelbe, linsen- bis walnussgroße, trocken-käsige Wucherungen. Wenn man diese ablöst, bleiben blutende Schleimhautwunden zurück. Als weitere Symptome zeigen sich Atemnot, Schluckbeschwerden, süßlicher Geruch der Atemnot, evtl. Tod durch Ersticken oder Verhungern.
- Nabeltrichomonadose, etwa 5 - 10 % der Fälle. Bei nestjungen Vögeln kann der Erreger über mit Futter oder Kropfmilch kontaminiertes Nistmaterial durch die noch offene Nabelpforte eindringen und derbe bis wachteleigroße Knoten bilden.
- Organtrichomonadose, 25 - 40 % der Erkrankungen. Wenn die Trichomonaden über den Nabel oder durch Schleimhautverletzungen im Kopfbereich in die Blutbahn eindringen, bilden sich scharf abgegrenzte, gelbliche Nekroseprozesse besonders in der Leber, aber auch In den Lungen, den Luftsäcken, in Herz, Bauchspeicheldrüse oder Gehirn. Als Symptome zeigen sich dabei hochgradig gestörtes Allgemeinbefinden und rascher Konditionsverlust sowie Durchfall und Atemnot.
Diagnostiziert wird eine Rachentrichomonadose häufig schon durch eine Untersuchung des Rachens, bei der die gelben Beläge auffallen. Außerdem kann man die Erreger aus Rachenabstrichen mikroskopisch nachweisen.
Gelber Knopf bei einer Jungtaube | Lebernekrosen durch Trichomonaden |
Vorbeugung und Therapie erfolgen auf die gleiche Weise: Es gibt Präparate, die für mehrere Tage über das Trinkwasser gegeben werden, es gibt auch ein Präparat in Tablettenform, das nur einmal, in schweren Fällen ein 2. Mal nach 5 Tagen gegeben wird, allerdings an jede Taube einzeln. Wichtig zur Vorbeugung ist die Behandlung der Alttiere bis etwa 10 Tage vor Brutbeginn.