Die folgenden Punkte sind Grundlage für eine artgerechte Haltung:

  • keinen Sand, sondern Küchenpapier unten in den Käfig, dafür Grit (im Extranapf) und Kalkquelle anbieten
  • keine Hartholz- oder Plastikstangen, kein Sandpapier, sondern Obstbaumzweige mit Rinde und Knospen (dient auch der Beschäftigung), Durchmesser 8 - 30 mm für Wellensittiche und ähnliche, bis 50 mm für Großpapageien, dient der Fußgymnastik und beugt Sohlengeschwüren vor
  • Standort des Käfigs: sonnig oder halbschattig, in Augenhöhe, nicht in der Küche (Teflondämpfe sind giftig, außerdem Verbrennungs- und Verbrühungsgefahr), Schutz vor Staub, Zug, Rauch (auch Vögel reagieren empfindlich auf Nikotin)
  • 2 x wöchentlich duschen oder mit der Blumenspritze (jede Woche gründlich mit heißem Wasser reinigen!) besprühen
  • rel. Luftfeuchte 50 - 60 %
  • Umgebungstemperatur:
    • z. B. Wellensittich und Graupapagei: Außenhaltung auch im Winter möglich, wenn heizbarer Schutzraum vorhanden
    • z. B. Aras und Amazonen: Zimmertemperatur 20 - 24° C optimal, nachts nicht unter 17° C
  • Freiflug nur unter Aufsicht, Gardinen vorziehen und darauf achten, dass sich die Vögel nicht hinter oder unter Schränken, Regalen und Büchern festklemmen können
  • keine giftigen Zimmerpflanzen
  • keine Bleibänder in den Gardinen, keine Tiffanylampen oder bleiverglaste Fenster (Vergiftungsgefahr)

 Regeln für den Tierarztbesuch mit Ziervögeln

  • möglichst im eigenen Käfig vorstellen (oder im kleinen Transportkäfig, 24 Stunden vorher umsetzen)
  • 24 Stunden vorher Sand durch Küchenpapier ersetzen, danach nicht mehr reinigen
  • Wassernapf entleeren, Futter und Futterreste belassen
  • Käfig für den Transport mit einem Tuch oder einer Decke abdecken
  • nicht lange abwarten, Vögel haben nur geringe Energiereserven!

 Hinweise für die Ernährung von Sittichen und Großpapageien
Alle käuflichen Körnerfutter für Papageien führen auf Dauer zu Mangelerscheinungen, da nicht genug Vitamine und Mineralien, aber viel zu viel Fett enthalten ist!!
Vollwertig ist die Ernährung mit pelletiertem Alleinfutter, das beim Tierarzt erhältlich ist. Ersatzweise oder zur Umstellung eignet sich die folgende Futtermischung:

  • 1/3 Körnerfutter (ohne beschalte Erd- und Zirbelnüsse)
  • 2/3 einer Grundmischung bestehend aus:
    • 1 Teil Exotenfutter
    • 1 Teil Eiweichfutter (z. B. Kanarienaufzuchtfutter)
    • 1 Teil Babyvollkornbrei
  • mit H-Milch (1,5 % Fett) vermischen, bis eine krümelige Konsistenz erreicht ist
  • Vitamin- und Mineralstoffzusätze (vom Tierarzt) untermischen
  • zum Eingewöhnen Körneranteil höher (- ¾), schrittweise reduzieren und durch Pellets ersetzen
  • täglich frisch anrühren<
  • zusätzlich:
    • Calzium-Quelle (z. B. Sepia-Schulp oder Kalkstein)
    • Grit (= Aquarienkies, für Wellensittiche und Vögel ähnlicher Größe feinste Körnung, für größere Vögel gröber)
  • außerdem:
    "Alles, was nicht extrem salzig, fettig oder gezuckert ist, kann versucht werden:"
    • alle Sorten Obst und Gemüse
    • Vollkorn- und Knäckebrot, Zwieback
    • Nudeln roh und gekocht
    • wenig gesüßte Kuchen und Kekse
    • mageres gekochtes Fleisch, hartgekochte Eier
    • Hüttenkäse, Joghurt, Quark
    • Hunde- und Katzenfutter, trocken oder Dose
    • milder Käse (auf Salzgehalt achten)
  • immer für ca 1 Woche anbieten, eventuell bei zahmen Vögeln auch selber "voressen"
  • Eiweiß- und Grünfutter verdirbt rasch, nur wenige Stunden im Käfig lassen