Der neueste Trend in der Hundefütterung heißt getreidefrei. Das macht bei Allergien gegen Weizen oder Reis natürlich auch Sinn. Diese Fütterung wird zur Zeit allerdings häufig als Allheilmittel gegen z. B. Giardien, Allergien allgemein oder sonstige Gebrechen aller Art propagiert, mit der Begründung, Wölfe fräßen auch kein Getreide. Aber der Hund ist eben kein Wolf, sondern über Jahrtausende zum Haustier geworden und damit an eine andere Ernährung angepasst, die eben auch Getreide enthält. Der Hund hat in der Zeit der Haustierwerdung die Fähigkeit entwickelt, Getreide zu verdauen und aufzuschließen, aber offensichtlich auch die Fähigkeit verloren, eine bestimmte Aminosäure, das Taurin, selbst herzustellen.

Dies legen zumindest Beobachtungen englischer Tierärzte nahe. Diesen ist aufgefallen, dass bei Hunden, die nicht rassebedingt zu einer dilatativen Herzerkrankung neigen, diese deutlich häufiger auftritt, und zwar ausschließlich bei getreidefrei ernährten Tieren. Bei diesen Hunden war der Taurinspiegel im Blut deutlich erniedrigt und nach Zugabe von Taurin besserte sich die Symptomatik deutlich.

Inzwischen hat die U.S. Food and Drug Administration eine Warnung herausgegeben.

Was bedeutet das für die normale Hundehaltung? Getreide ist nicht nur ein guter und nährstoffhaltiger Futterbestandteil, sondern offensichtlich brauchen Hunde Getreide, um ihren Taurinbedarf zu decken. Nur bei Hunden, die auf bestimmte Getreidesorten allergisch reagieren, sollten diese vermieden werden. Dann allerdings ist eine Ergänzung mit Taurin erforderlich.