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Spulwürmer (Askariden)
Spulwürmer sind relativ große, gelblich-weiße, im mittleren Darmabschnitt lebende Rundwürmer, die sich vom Blut des Wirtstieres ernähren. Dadurch kann es bei Massenbefall zu Blutarmut, Mattigkeit, Durchfall, Abmagerung und Abnahme der Legetätigkeit kommen. Bei Jungtieren kann es zu erheblichen Aufzuchtverlusten kommen. Zusätzlich machen einige Larven eine Wanderung durch verschiedene Körpergewebe, die bei starkem Befall zusätzliche Schädigungen hervorrufen.

Spulwurmeier werden mit dem Kot des Wirtstieres ausgeschieden. In der Umgebung der Tiere entwickeln sich Larven, die als infektionsfähiges Stadium von anderen Vögeln aufgenommen werden und sich in deren Darm weiterentwickeln. Spulwürmer benötigen also in ihrem Entwicklungskreislauf keinen Zwischenwirt, sondern werden direkt von Tier zu Tier übertragen.

Spulwurmei Spulwürmer im Dünndarm eines Huhnes


Anders als bei Säugetieren werden Spulwurmlarven bei Vögeln nicht direkt von Elterntieren auf Nachkommen übertragen, da dies bei den Säugern über die Nabelschnur und die Muttermilch geschieht. Und keine dieser beiden Möglichkeiten ist bei Vögeln gegeben.

Spulwürmer kommen vor bei allen Hühnerarten, Puten, Tauben, Papageien und Sittichen, Singvögeln, Beos und vielen anderen, besonders häufig bei Tieren im Auslauf, bzw. in Volieren, wobei es sich um artspezifische Spulwürmer handeln kann, die mit dem Kot der Haltungsgenossen ausgeschieden oder verbreitet werden, oder aber um artfremde, die von Wildvögeln eingeschleppt werden.

Spulwurmeier können in feuchter Einstreu monatelang entwicklungsfähig bleiben, Sonneneinstrahlung und längere Frosteinwirkung töten sie ab. Das bedeutet, dass es Möglichkeiten gibt, die Parasitenbelastung klein zu halten, indem man die Ausläufflächen regelmäßig wechselt, Volierenboden austauscht und die Ställe und Schläge mit wurmwirksamen Desinfektionsmitteln behandelt.

Der Nachweis eines Spulwurmbefalles erfolgt über eine Sammelkotprobe. Allerdings muss man davon ausgehen, dass ein negatives Ergebnis nicht unbedingt Wurmfreiheit bedeutet, denn es dauert etwa 3 - 4 Wochen, bis die Würmer soweit entwickelt sind, dass sie Eier legen und das tun sie auch nicht ununterbrochen.

Vögel in Freiland- und Volierenhaltung sowie freifliegende Tiere sollten zumindest vor Beginn der Brutsaison sowie im Herbst routinemäßig entwurmt werden, um den Kreislauf der Selbstinfektion zu unterbrechen. Allerdings erreicht eine Wurmkur nur die sich im Darm befindenden Stadien der Spulwürmer, alle, die irgendwo in den Organen wandern, werden nicht abgetötet. Und Wurmkuren wirken immer nur an dem Tag, an dem sie verabreicht werden. Wenn die Vögel am Tag nach der Behandlung weitere Spulwurmlarven aufnehmen, sind sie 3 - 4 Wochen später wieder verwurmt.