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Der Fuchsbandwurm: (Echinokokkus multilocularis)
Bei dieser Bandwurmart handelt es sich eigentlich um einen Parasiten des Fuchses, Hunde und Katzen sind nur Irrwirte. Übertragen werden die Finnen durch Mäuse. Wichtig ist dieser Bandwurm durch die Gefahr, die er für den Menschen darstellt: Wenn Menschen Fuchsbandwurmeier über Pilze, Beeren oder auch Sandkistensand aufnehmen, entwickeln sich nach Jahren im menschlichen Körper die bis zu apfelgroßen Finnen, die sich in Lunge, Leber oder in den Augen ansiedeln und so zu Erblindung führen können. Allerdings wird die Gefahr durch den Fuchsbandwurm häufig übertrieben: Pro Jahr werden in der Regel in stark verseuchten Gebieten nur etwa 1 - 2 Fälle pro einer Million Einwohner bekannt. Das Risiko, an einer Fuchsbandwurmfinne zu erkranken, ist also geringer als das Risiko, Opfer eines Verkehrsunfalles zu werden oder einen Tumor zu bekommen.

Fuchsbandwumei Fuchsbandwürmer


Auch alle anderen Haustierarten können von Bandwürmern befallen werden, diese stellen aber nur im Ausnahmefall eine Gesundheitsgefahr dar.

Bekämpft werden Bandwürmer durch die einmalige Gabe eines bandwurmwirksamen Präparates, das die Würmer nicht etwa abtötet, sondern einen etwas anderen Wirkmechanismus hat: Da Bandwürmer im Darm leben, müssen sie sich gegen die Verdauungssäfte schützen, und das tun sie durch eine Schutzschicht. Das Bandwurmpräparat löst lediglich diese Schutzschicht auf, so dass die Bandwürmer verdaut werden. Deshalb sieht man nach der Behandlung auch keine Wurmteile im Kot seines Tieres. Die modernen Bandwurmmittel sind hochwirksam und erfassen fast 100 Prozent der vorhandenen Würmer, ohne den Wirt merklich zu schädigen. Leider wirken sie aber nur am Tag der Einnahme. Und wenn am Tag nach der Behandlung wieder eine Finne aufgenommen wird, ist nach weiteren 4 Wochen wieder ein erwachsener Bandwurm vorhanden, der zur Fortpflanzung nicht einmal einen Partner braucht, denn Bandwürmer sind zweigeschlechtlich!

Aus diesen Tatsachen ergibt sich die Empfehlung, eifrige Mäusefänger alle 4 Wochen sowie verflohte Tiere parallel zur Flohbehandlung auch gegen Bandwürmer zu behandeln.

Die Präparate gibt es heute einzeln in Tablettenform oder zur Injektion, für Katzen, die vielfach die Einnahme von Pasten oder Tabletten verweigern, aber auch als Spot-on. Außerdem ist in vielen Breitbandantiwurmmitteln ein bandwurmabtötender Wirkstoff enthalten.