Kleinsäuger

Es erscheint sinnvoll, Kleinsäuger zu kastrieren, um die geradezu ausufernde Fruchtbarkeit einzudämmen, aber es gibt auch einige Umstände, die eine Kastration aus medizinischen oder verhaltensbedingten Gründen nötig machen:

  • Männliche Kaninchen und Meerschweinchen können nicht in Gruppen gehalten werden, da es früher oder später zu Rangordnungsauseinandersetzungen mit unter Umständen ernsten Verletzungen kommt. Diese Kämpfe lassen sich auch durch die gemeinsame Haltung von Wurfgeschwistern nicht sicher verhindern.
  • Weibliche Frettchen kommen in eine Dauerranz, wenn sie nicht gedeckt werden. Diese führt durch den erhöhten Östrogenspiegel zu nicht behebbaren Knochenmarkserkrankungen und letztendlich zum Tode der Tiere. Alternativ kann eine Hormonbehandlung versucht werden, die bei jeder Ranz wiederholt werden muss.
  • Da sich inzwischen gezeigt hat, dass bei weiblichen Kaninchen, die älter als 3 Jahre sind, bei bis zu 80 Prozent der Tiere bösartige Tumore der Gebärmutter auftreten, wird zunehmend dazu geraten, auch diese zu kastrieren. Bei den Häsinnen wird die Kastration durchgeführt entweder vorbeugend zur Verhinderung des Auftretens von Tumoren etwa ab dem 9. Lebensmonat oder aber, wenn bereits Tumore diagnostiziert sind und der Allgemeinzustand des Tieres eine Operation noch zulässt. Abzuraten von einer Kastration ist, wenn bei der Häsin bereits Metastasen in Lunge, Leber, Knochen oder Gehirn gefunden wurden.

Die Kastration der Heimtiere erfolgt grundsätzlich in Vollnarkose. Leider ist das Narkoserisiko bei Kleinsäugern etwas höher als bei Hund und Katze, trotzdem haben wir heute ein hohes Maß an Sicherheit erreicht.

Bei den männlichen Tieren wird die Kastrationswunde vernäht, damit die Tiere nicht am Samenstrang knabbern oder gar daran ziehen können.

Die Kastration weiblicher Tiere stellt eine Bauchoperation dar und wird außer beim Frettchen selten durchgefürt. Das Vorgehen entspricht dem bei der Kätzin.

Man kann sein Kaninchen gegen eine Reihe von Krankheiten impfen lassen, aber genau wie in der Humanmedizin tauchen auch in der Tiermedizin immer wieder Fragen nach der Notwendigkeit, nach dem Sinn und nach eventuellen Nebenwirkungen auf. Wir möchten Sie sachlich informieren und mit landläufigen Meinungen aufräumen, die nicht immer mit dem medizinischen Wissen übereinstimmen.

Welche Arten von Impfungen gibt es?

  • die aktive Schutzimpfung
    Das ist die Art von Impfung, die vorbeugend durchgeführt wird, in der Regel einmal im Jahr als Mischimpfung gegen verschiedene Krankheiten. Dabei werden dem Tier abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger zugeführt, so dass es eine abgemilderte Form der Krankheit durchmacht und in deren Verlauf Antikörper bildet. Diese Antikörper bzw. die Fähigkeit, Antikörper zu bilden, bleibt über längere Zeit erhalten, so dass das Kaninchen Krankheitserreger abfangen und unschädlich machen kann, bevor eine Krankheit ausbrechen und den Körper schädigen kann. Diese Form der Impfung wird in der Regel vorbeugend bei gesunden Tieren durchgeführt.
  • die passive Schutzimpfung
    Wenn ein Tier Kontakt mit Krankheitserregern gehabt hat und zu befürchten steht, dass diese Krankheit bei ihm ausbrechen könnte, kann man bei manchen Krankheiten Antikörperpräparate anwenden, die dann die Erreger abfangen und abtöten. Diese Antikörper werden von Labortieren nach aktiver Impfung gebildet und dann aus deren Blut gewonnen. Das so behandelte Tier erkrankt zwar nicht, wird aber auch nicht in die Lage versetzt, selber Antikörper zu bilden.

Ist es sinnvoll, Kaninchen zu impfen und das jedes Jahr wieder?
Die Krankheiten, gegen die normalerweise geimpft wird, können alle tödlich enden, besonders bei sehr jungen oder sehr alten Kaninchen oder bei Tieren, die durch andere Krankheiten oder Parasitenbefall geschwächt sind. Noch dazu handelt es sich bei einigen Erregern um Viren und es ist der Medizin bis heute nicht gelungen, Viruskrankheiten ähnlich erfolgreich zu bekämpfen, wie es bei bakteriellen Erkrankungen mit den Antibiotika möglich ist. Daher ist es sinnvoll, sein Tier in die Lage zu versetzen, mit bestimmten Krankheitserregern fertig zu werden, ohne erst krank zu werden.

Und noch ein Punkt ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig: Je mehr Tiere einer Population eimpft sind, desto weniger haben Krankheitserreger die Möglichkeit, sich auszubreiten und Tiere zu befallen, die noch zu jung zum Impfen sind oder wegen irgendwelcher Umstände nicht geimpft werden können. Außerdem gibt es nicht nur Hauskaninchen, sondern auch wild lebende, die in keinem Fall geimpft sind und daher als Reservoir für Infektionserreger dienen.

Die halbjährliche oder jährliche Wiederauffrischungsimpfung ist erforderlich, da die Fähigkeit, Antikörper zu bilden, mit der Zeit nachlässt und der Körper wieder an diese Fähigkeit "erinnert" werden muss.

Welche Nebenwirkungen gibt es?
Man muss unterscheiden zwischen normalen und überschießenden Nebenwirkungen.

Zu den normalen Nebenwirkungen gehören Müdigkeit für einige Tage und Schwellungen und geringgradige Schmerzen an der Impfstelle, die einige Tage bis zu 2 Wochen anhalten können. In dieser Situation sollte man sein Kaninchen schonen und überwiegend in Ruhe lassen.

Zu den überschießenden Nebenwirkungen zählen vor allem allergische Reaktionen gegen Bestanpeile des Impfstoffes, nicht nur gegen die Erreger, sondern auch gegen Konservierungs- oder Hilfsstoffe. Allergische Reaktionen äußern sich als Juckreiz an der Impfstelle oder am ganzen Körper, als unterschiedlich starke Schwellungen an einzelnen Körperteilen oder im schlimmsten Fall in Schockzuständen. Diese Reaktionen treten in der Regel in den ersten Stunden nach der Impfung auf. Wenn man bei seinem Tier eine allergische Reaktion bemerkt, sollte man sich sofort mit seinem Tierarzt in Verbindung setzen.

Wie sollte ein Tier auf eine Impfung vorbereitet werden?
Grundsätzlich sollten nur gesunde Tiere geimpft werden, deshalb erfolgt vor jeder Impfung eine klinische Untersuchung, um die "Impffähigkeit" festzustellen.

Wann dürfen Kaninchen nicht geimpft werden?
Generell sollten akut kranke Tiere nicht geimpft werden, um einem bereits geschwächten Organismus nicht auch noch die Auseinandersetzung mit einem weiteren Krankheitserreger zuzumuten. In so einem Fall sollten erst die bestehenden Krankheiten behandelt werden und wenn das Kaninchen dann wieder fit ist, kann es auch die Impfung gut vertragen.

Etwas anders sieht die Sache aus bei chronischen Krankheiten wie Gelenkbeschwerden, Haut-, oder Hormonstörungen. Bei diesen Grundleiden kann in der Regel nach sorgfältiger Untersuchung normal geimpft werden. Bei zehrenden Krankheiten wie Tumoren sind Nutzen und Risiko von Impfungen sorgfältig abzuwägen und man sollte im Zweifel eher auf die Impfung verzichten. Eine weitere Frage sollte bei Häsinnen einer etwa bestehenden Trächtigkeit gelten, denn manche Impfstoffe können in bestimmten Trächtigkeitsstadien die Welpen schädigen.

Wie häufig sollte man sein Kaninchen impfen lassen?
Bei fast allen Impfungen muss der Impfschutz in Form einer sogenannten Grundimmunisierung aufgebaut werden. Diese erfolgt in Form von zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen und kann ab dem Alter von 4 oder 6 Wochen durchgeführt werden. Auffrischungsimpfungen erfolgen in der Regel halbjährlich oder jährlich, wobei die Impfstoffe nicht gemischt werden sollten. Seit ganz kurzer Zeit gibt es einen Kombinationsimpfstoff gegen Myxomatose und RHD, so dass nur noch ein "Pieks" erforderlich ist.

Kaninchen können gegen drei Krankheiten geimpft werden:

Myxomatose
Die Myxomatose wird nur in Einzelfällen direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern in den meisten Fällen durch Mücken von Wild- zu Hauskaninchen. Daher sind auch Tiere in reiner Wohnungshaltung gefährdet. Die Krankheit beginnt mit Entzündungen der Augenlider, Rötung, Schwellung und Tränenfluss. Später kommt Eiterung dazu und die Lider schwellen bis zur Blindheit an. Es kommen weitere Schwellungen an Maul, Nase, Gliedmaßenenden und Geschlechtsorganen hinzu. Erst in der Endphase verweigern die Tiere Wasser und Nahrung, werden apathisch und sterben dann fast immer. Es können bis zu 100 % der Tiere eines Bestandes verenden, denn als Viruserkrankung ist die Myxomatose nicht ursächlich bekämpfbar. Kaninchen, die eine Myxomatoseinfektion überstanden haben, bleiben lebenslang durch die Folgen gekennzeichnet.

Die Impfung erfolgt als Grundimmunisierung ab einem Alter von etwa 4 Wochen und einer Auffrischung 4 Wochen später. Regelmäßige Nachimpfungen im Abstand von 6 Monaten sind erforderlich.

Myxomatose, ödematöse Form
Myxomatose, knotige Form

RHD (Hämorrhagische Krankheit)
Die RHD wird durch ein Virus verursacht, das sowohl über Tröpfcheninfektion als auch über Insekten übertragen wird. Als typisches Bild zeigen sich plötzliche Todesfälle ohne vorherige Krankheitsanzeichen: Abends beim Füttern waren noch alle Tiere fit, morgens liegen sie tot im Stall. Auch hier können bis zu 100 % der Tiere sterben und eine Behandlung ist nicht möglich.
Den einzigen Schutz bietet die Impfung: Grundimmunisierung ab der 7. Lebenswoche mit einer Auffrischung nach 3 - 4 Wochen und jährlichen Wiederholungsimpfungen.

Kaninchenschnupfen
Diese Erkrankung wird durch zwei Bakterien hervorgerufen, die einzeln oder gemeinsam auftreten können. Der Schnupfen beginnt mit kurzem, trockenem Husten, später kommt es zu fast ständigem Niesen mit erst klarem, dann eitrigem Nasenausfluss. Die Haare an der Nasenöffnung verkrusten, häufig kommt es zu eitrigen Bindehautentzündungen. Immer wieder sind auch Mittel- und Innenohr befallen (Kopfschiefhaltung).
Auch hier wird eine zweimalige Grundimmunisierung ab der 5. Lebenswoche mit einem Abstand von 2 Wochen durchgeführt. Halbjährliche Auffrischungen sind erforderlich. Tragende Häsinnen sind von der Impfung auszuschließen. Die Impfung gegen Kaninchenschnupfen empfiehlt sich vor allem für Zucht- und Mastbestände. Für Einzeltiere ist sie in der Regel nicht erforderlich.

Kaninchenschnupfen

Kaninchen gehören nicht zu den Nagetieren, sondern zusammen mit den verschiedenen Hasenarten zu den "Hasenartigen", den Lagomorpha. Sie stehen als eigenständige Ordnung neben den Nagetieren und vielen anderen in der Klasse der Säugetiere. Trotzdem ist ihre Lebensweise in vielen Aspekten derjenigen der Nagetiere sehr ähnlich.

Alle unsere Kaninchenrassen sind aus dem europäischen Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) hervorgegangen, das ursprünglich nur in Spanien beheimatet war. Kaninchen gehören zu den jüngsten Haustieren, denn bewusst gezüchtet wird mit ihnen erst seit etwa 500 Jahren. Um so erstaunlicher ist es, dass sich bei den Hauskaninchen in der relativ kurzen Zeit so viele unterschiedliche Rassen züchten ließen, die sich nicht nur in Farbe und Beschaffenheit des Felles stark unterscheiden, sondern auch in Körpergewicht und -größe. Die Spannbreite reicht von unter einem bis über 7 kg und kommt damit fast an die Verhältnisse beim Hund heran, ganz anders als z. B. bei Katze oder Meerschweinchen.

Körperbau
Kaninchen haben einen kleinen Kopf mit einer Hasenscharte und den arttypischen langen Ohren (Löffel), die je nach Rasse aufrecht stehen oder hängen. Bei manchen Rassen (Englische Widder) sind die hängenden Löffel mit mehr als 60 cm so lang, dass sie den Tieren Probleme in der Bewegung bereiten und ein erhöhtes Verletzungsrisiko bergen. Es bleibt zu diskutieren, ob Haltung und Zucht dieser Rassen mit dem Tierschutzgesetz vereinbar sind.

Die Tiere haben große Augen und einen schlanken Hals. Auffällig sind die starken, sehr langen Hinterbeine, die den Kaninchen die hasenartige Fortbewegung durch Hoppeln oder Springen ermöglichen. Sie sind ausgesprochen stark bemuskelt und sehr sprunggewaltig. An den Vorderpfoten haben Kaninchen 5, an den Hinterpfoten 4 Zehen mit Krallen.

Wildkaninchen haben ein Körpergewicht zwischen 1,5 und 2 kg. Ihr Fell ist von graubrauner Farbe und besteht aus Grannen- oder Deck- und Wollhaaren.

Wildkaninchen

Aus dem Wildkaninchen sind durch intensive Zuchtwahl eine Reihe von Rassen hervorgegangen, die sich vor allem durch ihr Körpergewicht und die Eigenschaften ihres Felles unterscheiden.

Englischer Widder, 4,25 - 5,25 kg
Deutscher Riese, 5,5 - 7 kg
Hasenkaninchen, 3,4 - 5 kg
Japaner, 3,4 - 5 kg
Angorakaninchen, 3,4 - 5 kg
Falbzwerg, 1 kg

Verdauungsapparat
Obwohl keine Nagetiere, besitzen Kaninchen doch Nagezähne und zwar je 2 in jedem Kiefer, im Oberkiefer zusätzlich noch zwei kleinere dahinter, die Stiftzähne. Die Nagezähne sind nur auf der Vorderseite mit Zahnschmelz überzogen, schleifen sich also vorne weniger ab als im hinteren Bereich. Dadurch bleiben sie immer messerscharf. Nicht nur die Nagezähne, sondern auch die Backenzähne wachsen lebenslang weiter, damit die Zerkleinerung des überwiegend faserigen Futters gewährleistet bleibt. Eckzähne sind nicht ausgebildet. Die Zähne müssen fortwährend durch Nagen abgenutzt werden, damit sie nicht zu lang auswachsen und dann das Fressen behindern oder unmöglich machen. Das heißt, die Tiere benötigen ständig hartes Futter, insbesondere Rauhfutter wie Heu.

Der Darm des Kaninchens ist je nach Größe des Tieres 4 bis 6,5 m lang, das Futter benötigt bis zu 6 Tagen, um den Magen-Darm-Trakt zu durchlaufen. Auffällig ist der große Blinddarm, der von einer vielgestaltigen Bakterien- und Einzellerflora besiedelt wird. Diese Mikroorganismen helfen dem Kaninchen bei dem Aufschließen der faserigen, schwer verdaulichen Pflanzennahrung. Die Mikroorganismen sind zum Teil empfindlich gegen bestimmte Antibiotika. Wenn diese Wirkstoffe beim Kaninchen eingesetzt werden, kommt es zu einem Absterben eines Teils der Mikroorganismen und zu einer übermäßigen Vermehrung der übrigen. Dadurch gerät die Verdauung der Tiere durcheinander und es kommt zu schweren Erkrankungen, unter Umständen auch zu Todesfällen. Daher dürfen niemals Antibiotika, die von Hund oder Katze übriggeblieben sind, ohne Rücksprache mit dem Tierarzt beim Kaninchen eingesetzt werden!

Kaninchen bilden zwei Arten von Kot: Der normale Dickdarmkot wird in Form von runden Pillen ausgeschieden, der Blinddarmkot dagegen wird direkt vom After wieder aufgenommen. Er ist weicher als der Dickdarmkot und enthält reichlich B-Vitamine, die von den im Blinddarm lebenden Bakterien gebildet werden. Auf diese Weise versorgt sich das Kaninchen selbst mit B-Vitaminen.

Haltung
Für die Haltung von Kaninchen als Heimtiere kommen in erster Linie Tiere der Zwergrassen in Frage, aber man sieht auch immer wieder größere bis große Tiere in Privathand. Für die Tiere werden im Zoofachhandel Käfige angeboten, die sich recht gut für die Haltung einzelner Tiere eignen. Die Größe sollte 120 x 60 x 50 cm für ein Tier kleiner Rassen nicht unterschreiten, für jedes weitere Tier sollte mindestens ein Drittel an Grundfläche hinzukommen. Als Grundregel kann gelten, dass die Tiere im Käfig 2 bis 3 Hoppelsprünge machen können sollten. Eine zweite Etage ist wünschenswert, um den Tieren mehr Bewegungsraum zu geben. Zusätzlich benötigt jedes einzelne Tier eine Rückzugsmöglichkeit, also ein Haus oder ähnliches, in dem es auch wirklich sicher ist vor den Attacken anderer Tiere.

Der Kaninchenkäfig sollte in einem Raum stehen, in dem die Tiere tagsüber ihre Ruhe haben, also nicht im Kinder- oder Wohnzimmer. Als Einstreu eignen sich Sägespäne mit einer dicken Abdeckung aus Heu. Zusätzlich sollte den Tieren täglicher Auslauf im Zimmer gewährt werden. Dabei darf man Kaninchen nicht unbeobachtet lassen, denn die Tiere nagen alles an, auch Elektrokabel. In freier Wildbahn legen Kaninchen täglich viele Kilometer bei der Futtersuche zurück, sind also ausgesprochene Lauftiere. Wenn ihnen diese Bewegung in Menschenobhut nicht geboten wird, neigen sie dazu, träge zu werden und zu verfetten, was die Lebenserwartung erheblich herabsetzen kann.

Im Sommer kann man Kaninchen auch im oben geschlossenen Freigehege auf dem Rasen halten. Pro Tier wird eine Grundfläche von mindestens 1,5 m² benötigt. Die Kotecke sollte täglich gereinigt werden, damit es nicht zu einer Fliegenplage kommen kann, denn die Fliegen legen ihre Eier gerne auf die Analregion der Kaninchen, wenn diese einmal durch Durchfall verschmutzt sein sollte. Die schlüpfenden Maden ernähren sich dann vom Körpergewebe der Kaninchen, nachdem sie ein örtliches Betäubungsmittel abgegeben haben, so dass die Kaninchen davon nicht einmal etwas merken. Bei starkem Befall wirkt dieses Betäubungsmittel giftig und schädigt den Organismus der Kaninchen so sehr, dass häufig nur noch das Einschläfern bleibt.

Außerdem benötigen die Tiere ein Schutzhaus, in das sie sich vor Regen, Sonne oder Sturm zurückziehen können. Nachts und im Winter müssen Zwergkaninchen im Haus gehalten werden, andere Rassen können auch im Stall oder in der Garage untergebracht werden.

Kaninchen sind dämmerungsaktiv und eignen sich daher nicht besonders gut als Kuscheltiere für kleinere Kinder, außerdem sind die Tiere nervös und recht wehrhaft und können unangenehme Kratzverletzungen verursachen. Das bedeutet, dass Kaninchen, wenn überhaupt, nur für ältere Kinder geeignet sind und über Tage immer ihre Ruhe benötigen, also erst abends bereit sind für Kontakte mit ihrem Betreuer. Die Tiere werden, wenn sie artgerecht gehalten werden, schnell zahm und erkennen "ihren Menschen" schon von weitem am Schritt oder an der Stimme und laufen ihm dann auf Schritt und Tritt hinterher.

In der Wildbahn leben Kaninchen in Gruppen von vier bis 20 Tieren, die aus Weibchen mit ihrem Nachwuchs und einem einzigen Männchen bestehen. Daher sollte man die Tiere möglichst nicht einzeln halten. Als Haustiere können mehrere Weibchen problemlos miteinander vergesellschaftet werden. Zu dieser Weibchengruppe kann ein Männchen gesetzt werden, das kastriert sein sollte, wenn man nicht züchten will. Mehrere unkastrierte Männchen können nicht gemeinsam gehalten werden, da sie sich bei Rangordnungskämpfen schwere Verletzungen zufügen würden. Als Partnerersatz kann im Notfall auch ein Meerschweinchen geeignet sein, aber dieses bleibt immer die zweite Wahl.

Hochgehoben wird ein Kaninchen am Nackenfell, wobei das Hinterende mit der freien Hand unterstützt wird. Für längere Transporte setzt man sich das Tier auf den Unterarm, mit dem Kopf des Tieres in der Ellenbogenbeuge, und fixiert den Körper mit der freien Hand.

Hochheben am Nackenfell
Tragen auf dem Unterarm

Fütterung
Ursprünglich sind Kaninchen anspruchslose Gras- und Kräuterfresser, die ohne Kraftfutter (Körner oder Knabberstangen usw.) oder tierisches Eiweiß auskommen können. Daher sollte die Nahrungsgrundlage aus gutem Heu oder Gras bestehen, das aus einer Raufe gefüttert wird, um Verunreinigungen zu vermeiden. Dies Grundfutter wird durch Kräuter wie Klee, Löwenzahn, Huflattich, Wegerich und andere ergänzt, im Winter werden Apfel, Birne, Möhren und anderes Obst oder Gemüse zugefüttert. Kraftfutter (Körnerfutter) sollte nur in kleinen Mengen gegeben werden, ein bis höchstens zwei Teel. am Tag, da die Tiere sonst zu viel Energie erhalten und zu fett werden.

Gefährlich ist eine alleinige Fütterung mit nährstoffarmem Grünfutter wie Salat. Dabei drohen die Tiere trotz reichlicher Futteraufnahme zu verhungern. Grünfutter verdirbt nach kurzer Zeit, sollte also mindestens einmal täglich erneuert werden, neue Futtermittel sollten langsam eingeführt werden, damit die Darmflora genügend Zeit hat, sich daran zu gewöhnen. Anderenfalls kann es zu Gärungsprozessen mit Blähungen und Durchfall kommen.

Frisches Wasser sollte ständig bereitstehen, am besten in einer Tränkeflasche für Heimtiere. Außerdem ist es sinnvoll, einen Salzleckstein anzubieten, um die Versorgung mit Mineralien sicherzustellen. Gefüttert wird zwei- bis dreimal täglich, wobei die größte Portion am Abend gegeben wird, denn Kaninchen sind nun einmal Dämmerungstiere.

Käufliche Zusatzfutter oder "Leckerli" wie Joghurtdrops o. ä. sind nicht zu empfehlen, da sie zu viele Kalorien und Fett enthalten, der Darmflora schaden und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Blasensteinen führen können.

Fortpflanzung
Kaninchen werden mit etwa 8 Wochen geschlechtsreif, die Tiere sollten aber erst mit 6 Monaten zur Zucht eingesetzt werden. Die weiblichen Tiere haben im Gegensatz zu den anderen Haussäugetieren keinen regelmäßigen Geschlechtszyklus, sondern immer wieder Perioden von 7 bis 10 Tagen, in denen sie empfängnisbereit sind. Diese Perioden werden gefolgt von 1 bis 2 Tagen der Unfruchtbarkeit. Kaninchen sind also fast immer paarungs- und empfängnisbereit. Die Tragezeit dauert 29 bis 33 Tage. Zum Ende der Tragezeit wird das Weibchen unruhig und beginnt, eine Wurfhöhle zu bauen und diese mit ihrem Bauchhaar, das sie sich ausreißt, zu polstern. Als Ersatz für eine Höhle kann man einem Hauskaninchen eine Wurfkiste anbieten.

Die drei bis acht Jungen werden als Nesthocker geboren. Sie haben die Augen noch geschlossen, sind unbehaart, können ihre Körpertemperatur noch nicht alleine aufrechterhalten und nicht laufen. Nach 8 bis 10 Tagen öffnen sich die Augen. Junge Kaninchen werden 4 bis 6 Wochen einmal täglich gesäugt, beginnen aber schon mit etwa 3 Wochen alleine zu fressen. Kaninchen sind mit etwa 10 - 12 Monaten ausgewachsen und erreichen ein durchschnittliches Höchstalter von 8 - 15 Jahren.

Krankheiten
Bei Heimkaninchen sind an Infektionskrankheiten vor allem wichtig die Myxomatose und die RHD, da beide Erreger durch Insekten oder infiziertes Futter oder Einstreu übertragen werden können. Für Züchter interessant ist noch der Kaninchenschnupfen, mit dem die Tiere sich auf Ausstellungen anstecken können. Gegen alle drei Erkrankungen kann man impfen.

Wenn Kaninchen zum Tierarzt müssen, liegt in der Regel neben den bereits erwähnten Infektionskrankheiten eine der folgenden Ursachen vor:

  • Zahnerkrankungen
  • Verdauungsstörungen durch ungeeignetes oder verdorbenes Futter oder durch einzellige Gallengangs- oder Darmparasiten, die Kokzidien
  • Befall des Gehirns mit einzelligen Parasiten, Encephalitozoon cuniculi
  • Befall der äußeren Haut mit Haarlingen oder Räudemilben
  • Erkrankungen durch Hautpilze
  • Überwuchs der Krallen mit Bewegunggstörungen
  • Befall durch Fliegenmaden (sofortiger Tierarztbesuch als Notfall!!)

Als dämmerungsaktive Tiere sind Kaninchen, obwohl sie aus dem Mittelmeerraum stammen, sehr hitzeempfindlich. Bei längeren Transporten im Auto im Sommer kann es unter Umständen zu Todesfällen durch Überhitzung kommen.

Meerschweinchen (Cavia aperea) stammen aus Südamerika, wo sie auf fast dem ganzen Kontinent mit Ausnahme des subarktischen Südens und des tropischen Ostens in den Hochlagen der Anden vorkommen. Sie wurden schon vor mehr als 1000 Jahren von den dort lebenden Indiostämmen, vor allem den Inkas, als Opfertiere und Fleischlieferanten gehalten, was sich durch Mumienfunde in Gräbern belegen lässt. Sie gehören damit zu den ältesten Haustieren Südamerikas.

Wildmeerschweinchen

Die ersten Meerschweinchen kamen schon kurz nach der Entdeckung Amerikas durch die Europäer nach Europa, etwa um 1540. Ob diese Tiere überlebt haben oder weitergezüchtet werden konnten, ist allerdings nicht überliefert.

Durch holländische Kaufleute wurden um 1670 Meerschweinchen aus Surinam nach Europa importiert und diesmal gelang nachweislich die Zucht, denn es wurden schon bald nachgezüchtete Tiere nach Frankreich und England verkauft. Der Name "Meerschweinchen" leitet sich von dem holländischen "Meerzwijn" ab.

Körperbau
Meerschweinchen gehören zu den Nagetieren und haben eine rundliche, untersetzte Gestalt mit einer Körperlänge von 22 - 35 cm. Weibchen erreichen ein Körpergewicht zwischen 600 und 1100 g, Männchen ein Gewicht zwischen 900 und 1800 g.

Die Nase ist abgerundet und stumpf, das Maul klein. Die Tiere haben, wie alle Nager, eine Hasenscharte. Das Meerschweinchen besitzt lange, ausgeprägte Tasthaare an den Oberlippenseiten. Die Ohren sind klein und fast nackt. Das Meerschweinchen hat nur ein Paar Zitzen an der hinteren Bauchwand.

Der Hals ist sehr kurz, was die rundliche Form des Meerschweinchens noch unterstreicht. Einen sichtbaren Schwanz haben die Tiere nicht, wohl aber Schwanzwirbel. Die Beine sind kurz und verhältnismäßig schlank. Das Meerschweinchen ist Zehengänger; an den Vorderfüßen hat es vier, an den Hinterfüßen drei Zehen. Die Krallen sind breit, deshalb werden das Meerschweinchen und seine Verwandten auch "Hufpfötler" genannt.

Das Fell des Wild-Meerschweinchens ist graubraun, unterseits heller, weißlich bis sandfarben. Es besteht aus steifen Grannen und seidenweicher Unterwolle.

Aus der Wildform sind durch Zuchtwahl die verschiedenen Haus-Meerschweinchenrassen hervorgegangen: Das glatthaarige Haus-Meerschweinchen besitzt ein ähnliches Fell wie die wilde Urform, zeigt aber eine erhebliche Variationsbreite in der Färbung. Das Rosetten- oder Strupphaar-Meerschweinchen besitzt viel mehr Grannenhaare. Außerdem sind durch Mutationen (Erbveränderungen) in der Haut Knoten entstanden, durch die es zu Haarwirbeln auf dem ganzen Körper kommt. Das Angora-Meerschweinchen macht keinen Haarwechsel durch - deshalb hat sein Fell eine Länge von 15 cm und mehr.

Glatthaarmeerschweinchen
Rosettenmeerschweinchen
Angorameerschweinchen

Verdauungsapparat
Als Nagetier besitzt das Meerschweinchen zum Abbeissen und Nagen des Futters Nage- beziehungsweise Schneidezähne: je zwei im Ober- und Unterkiefer. Sie sind mit messerscharfen Schneiden ausgerüstet, die sich immer wieder selbst schärfen, weil nur die Vorderseite mit einer harten Schmelzschicht überzogenen ist. Eck- oder Reißzähne sind nicht vorhanden, sondern nur noch je 8 Backenzähne im Ober- und Unterkiefer. Alle Zähne sind wurzellos und wachsen ständig nach; sie müssen also durch Nagen und Kauen abgenutzt werden. Bekommen die Tiere kein hartes Futter, dann können die Zähne zu einer Länge wachsen, die eine Futteraufnahme unmöglich macht.

Im Magen legt sich das Futter in Schichten übereinander und bleibt so für einige Stunden liegen. Der gesamte Durchlauf der Nahrung geht recht langsam vonstatten und dauert von 5 Stunden bis zu 3 Tagen.

Nachdem es den Magen verlassen hat, durchwandert das Futter den etwa 2 m langen Darm. Die Hauptaufgaben der Verdauung werden von im Blinddarm lebenden Bakterien und Einzellern übernommen, ohne die Nagetiere nicht lebensfähig wären. Die Blinddarmflora ist hoch empfindlich gegen bestimmte Antibiotika und daher vertragen auch die Meerschweinchen diese Antibiotika nicht. Werden sie trotzdem eingesetzt, kommt es zu einem Absterben eines Teiles der Darmbakterien, die Folge ist eine Überwachsung durch die Überlebenden und nachfolgend massive Verdauungsstörungen und der sichere Tod für das betroffene Tier. Daher dürfen in keinem Fall Antibiotika für Hund oder Katze ohne vorheriges Nachfragen beim Tierarzt bei Nagetieren eingesetzt werden!

Nagetiere bilden zwei Arten von Kot: Der normale Dickdarmkot wird in Form von länglichen, harten Pillen ausgeschieden, der Blinddarmkot dagegen wird direkt vom After wieder aufgenommen. Er ist weicher als der Dickdarmkot und enthält reichlich B-Vitamine, die von den im Blinddarm lebenden Bakterien gebildet werden. Auf diese Weise versorgt sich das Meerschweinchen selbst mit B-Vitaminen.

Im Gegensatz zu den anderen Heimsäugern können Meerschweinchen nicht selber Vitamin C bilden, sind also auf eine Zufuhr durch das Futter angewiesen.

Haltung
Für Meerschweinchen werden im Zoofachhandel Käfige angeboten, die sich recht gut für die Haltung einzelner Tiere eignen. Die Größe sollte 80 x 40 x 40 cm für ein Tier nicht unterschreiten, für jedes weitere Tier sollte mindestens ein Drittel an Grundfläche hinzukommen.

Als Einstreu eignen sich Sägespäne mit einer dicken Abdeckung aus Heu. Zusätzlich sollte den Tieren täglicher Auslauf im Zimmer gewährt werden. Dabei darf man Meerschweinchen nicht unbeobachtet lassen, denn die Tiere nagen alles an, auch Elektrokabel.

Im Sommer kann man Meerschweinchen auch im oben geschlossenen Freigehege auf dem Rasen halten. Pro Tier wird eine Grundfläche von mindestens einem Quadratmeter benötigt. Außerdem benötigen die Tiere ein Schutzhaus, in das sie sich vor Regen, Sonne oder Sturm zurückziehen können. Nachts und im Winter müssen Meerschweinchen im Haus gehalten werden.

Meerschweinchen sind tagaktiv und eignen sich daher als Haustiere besser als z. B. die dämmerungs- und nachtaktiven Goldhamster. Sie eignen sich recht gut als Kuscheltiere für Kinder, allerdings sollten die Eltern immer darauf achten, dass die Kinder nicht zu grob mit den Tieren umgehen, denn Meerschweinchen beissen in der Regel nicht und wissen sich auch anderweitig nicht zu wehren. Dafür werden sie schnell zahm und erkennen "ihren Menschen" schon von weitem am Schritt oder an der Stimme und rufen dann laut nach ihm.

In der Wildbahn leben Meerschweinchen in Gruppen von vier bis 20 Tieren, die aus Weibchen mit ihrem Nachwuchs und einem einzigen Männchen bestehen. Als Haustiere können mehrere Weibchen problemlos miteinander gehalten werden. Zu dieser Weibchengruppe kann ein Männchen gesetzt werden, das kastriert sein sollte, wenn man nicht züchten will. Mehrere unkastrierte Männchen können nicht gemeinsam gehalten werden, da sie sich bei Rangordnungskämpfen schwere Verletzungen zufügen würden.

Fütterung
Ursprünglich sind Meerschweinchen anspruchslose Gras- und Kräuterfresser, die ohne Kraftfutter (Körner oder Knabberstangen usw.) oder tierisches Eiweiß auskommen können. Daher sollte die Nahrungsgrundlage aus gutem Heu bestehen, das aus einer Raufe gefüttert wird, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Dies Grundfutter wird durch Kräuter wie Klee, Löwenzahn, Huflattich, Wegerich und andere ergänzt, im Winter werden Apfel, Birne, Möhren und anderes Obst oder Gemüse zugefüttert.

Kraftfutter sollte nur in kleinen Mengen gegeben werden, ein bis höchstens zwei Teel. am Tag, da die Tiere sonst zu viel Energie erhalten und zu fett werden.

Gefährlich ist eine alleinige Fütterung mit nährstoffarmem Grünfutter wie Salat. Dabei drohen die Tiere trotz reichlicher Futteraufnahme zu verhungern.

Grünfutter verdirbt nach kurzer Zeit, sollte also mindestens einmal täglich erneuert werden, neue Futtermittel sollten langsam eingeführt werden, damit die Darmflora genügend Zeit hat, sich daran zu gewöhnen. Anderenfalls kann es zu Gärungsprozessen mit Blähungen und Durchfall kommen.

Frisches Wasser sollte ständig bereitstehen, am besten in einer Tränkeflasche für Heimtiere.

Fortpflanzung
Weibliche Meerschweinchen werden mit 5 bis 6 Wochen, männliche mit 9 bis 10 Wochen geschlechtsreif, die Tiere sollten aber erst mit 6 Monaten zur Zucht eingesetzt werden. Die weiblichen Tiere werden alle 14 bis 18 Tage brünstig und sind dann für 24 Stunden paarungsbereit. Die Tragezeit dauert 66 bis 68 Tage.

Die zwei bis vier Jungen werden weit entwickelt geboren: Als Nestflüchter haben sie die Augen geöffnet und können sofort laufen. Sie verlieren bereits im Mutterleib die Milchzähne und bekommen die bleibenden Zähne, fressen auch sofort Heu und Grünfutter.

Meerschweinchen mit Jungen

Zwar werden junge Meerschweinchen 3 Wochen gesäugt, können aber, wenn sie ihre Mutter verlieren, auch ohne Muttermilch aufgezogen werden. Meerschweinchen sind mit etwa 10 - 12 Monaten ausgewachsen und erreichen ein durchschnittliches Höchstalter von 6 - 8 Jahren.

Das Weibchen kann unmittelbar nach der Geburt wieder gedeckt werden. Dadurch wird es möglich, dass ein einziges Weibchen bis zu viermal im Jahr werfen kann. Dies ist als Anpassung an das Leben in offenem Gelände ohne Bruthöhlen und als Nestflüchter zu betrachten, denn bei dieser Lebensweise sind hohe Verluste durch Beutegreifer zu verzeichnen.

Krankheiten
An Infektionen ist vor allem die Meerschweinchenlähme wichtig, eine Viruserkrankung, die von Tier zu Tier übertragen wird. Erkrankte Tiere sind lustlos, magern ab und zeigen Atemnot und Lähmungen der Hinterbeine. Nach einer bis vier Wochen gehen die Tiere unter Krämpfen ein. Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, ist eine ursächliche Therapie nicht möglich, lediglich durch optimale Haltung kann man versuchen, erkrankte Tiere in die Lage zu versetzen, selbst mit dem Virus fertig zu werden. Eine Impfung ist nicht möglich.

Die meisten Meerschweinchen, die einem Tierarzt vorgestellt werden, leiden an Erkrankungen der Zähne und der Mundhöhle, aber auch ein Befall mit Parasiten der Haut durch Milben oder Haarlinge tritt häufig auf.

Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle der Pfoten, denn wenn die Tiere nicht genug Bewegung haben, können die Krallen sehr lang werden und rund wachsen. Dadurch müssen die Tiere die Pfoten verdrehen und können nicht mehr richtig laufen. In solchen Fällen müssen die Krallen regelmäßig gekürzt werden, durch den Besitzer - das ist gar nicht so schwer - oder durch den Tierarzt.

Ballenabszesse und Korkenzieherkrallen

Gut genährte Meerschweinchen leiden vielfach an Entzündungen oder Abszessen der Ballen an den Pfoten. Durch das erhöhte Gewicht ist die Hornhaut der Pfoten überbelastet, wird dünn und neigt dazu, sich nach kleinen Verletzungen durch harte Einstreu oder Drahtboden zu entzünden. Die Therapie ist langwierig und führt nicht immer zum Erfolg. Als Vorbeugung ist darauf zu achten, die Meerschweinchen schlank und beweglich zu halten, außerdem sollte auf weiche Einstreu geachtet werden.