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Die ca. 3.000 Echsenarten besiedeln mit Ausnahme der Antarktis alle Kontinente, wobei eine Art in Nordeuropa nördlich des Polarkreises vorkommt und andere Arten in Südamerika bis nach Feuerland verbreitet sind. Von den Küsten bis in 4.000 Meter Höhe erstreckt sich die vertikale Verteilung, von den Wüsten bis zum tropischen Regenwald reichen die Lebensräume. Es gibt unterirdisch lebende Arten, Boden-, Baum- und Felsbewohner sowie Arten, die einen großen Teil ihres Lebens im Wasser verbringen.
Bei der Ernährung haben wir von rein carnivor/insectivor bis rein vegetarisch alle möglichen Übergangsformen, wobei bei omnivoren Arten die Schwerpunkte je nach Angebot, Jahreszeit, Reproduktionsstatus und Alter sehr unterschiedlich sein können oder müssen.
Bei der Klimatisierung der Gehege ist darauf zu achten, dass ein artspezifisches Mikroklima im Haltungssystem geschaffen wird mit Temperatur- und Feuchtigkeitsgradienten, die den Tieren eine entsprechende Auswahl bieten. Die Bedürfnisse können im Verlauf eines Jahres recht unterschiedlich sein und sind von Alter, Reproduktionsstatus und Jahreszeit (z. B. Winterruhe, Ruhephasen bei tropischen Arten) abhängig. Obwohl Echsen in vielfältigen Lebensräumen vorkommen, liegen ihre während der Aktivität aufrecht erhaltenen Körpertemperaturen (auch als "Betriebstemperaturen" bezeichnet) aus physiologischen Gründen (Verdauung) in ähnlichen Bereichen.
Nachfolgende Tabellen können nur Hinweise und Anhaltspunkte für eine artgemäße Haltung geben. Abweichungen durch die Jahres- und Tagesrhythmik konnten nicht berücksichtigt werden. Die Werte der Gehegegröße gelten für 1,1 Tiere - wobei als Maßeinheit die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres genutzt wurde -, bei solitär lebenden für ein Individuum. Unabhängig vom Ergebnis der Berechnungen wird die Mindesthöhe aus praktischen Erwägungen auf 2,0 m beschränkt.
Die Maße der Grundfläche, bezogen auf die KRL, sind Empfehlungen, aber keine Festlegungen für die Flächengestaltung, die auch anders sinnvoll sein kann. Bei jedem weiteren Tier sollten 15 % der Grundfläche hinzukommen, wobei die natürliche Sozialstruktur zu berücksichtigen ist. Aufzucht, Winterruhe und andere Ruhephasen, Krankheiten und kurzfristige Abtrennungen können zu Änderungen im Haltungssystem führen, was im Zweifelsfall zu begutachten ist.
Die Lebensdauer bei einigen Arten ist angegeben, um zu zeigen, wie alt eine Art bei guter Pflege wird oder werden kann.